Am Lünersee (September 2014)

So streßig die ganze Tagestour auch ist, es macht immer wieder großen Spaß an diesem einmalig schönen See auf über 2000m zu fischen. Aber bevor man genüßlich seine Trockenfliege auf das smaragdblaue Wasser werfen kann, ist frühes Aufstehen, zügige Anfahrt über die (mautpflichtige) Rheintalautobahn nach Brandt angesagt. Von da gehts dann noch ein paar Serpentinen hinauf zur Gondel-Talstation. Die erste Gondel ist die Beste.

Das einzig richtige Wetter für den Lünersee
Das einzig richtige Wetter für den Lünersee

Auch wenn man die Fische schon von der Bergstation aus steigen sieht, es wäre ein Fehler gleich hinab zu steigen. Zuerst bedarf es eines strammen Fußmarsches von 45 Minuten halb um den See herum, um in flacheres Gelände zu gelangen. Die "Steilküsten" sind meistens von unzähligen Naturköder-Anglern belagert, die mit Wasserkugelmontagen mit Wurm oder Honigmaden den Forellen nachstellen. Unser langes, feines Vorfach würde zudem beim Rückwurf unweigerlich an der steilen Felswand zerschellen. Endlich angelangt hat man meistens unsäglichen Hunger, muß dringend aufs Klo oder das Wetter schlägt um und die Sache wird brenzlig. Überwindet man aber auch diese Schwierigkeiten kann man mit etwas Glück einen superspannenden Tag Trockenfliegen-Fischen erleben. Dafür muss das Wetter aber erstklassig und warm sein, es braucht etwas Wind, aber ja nicht zu viel und nicht aus der falschen Richtung, Flaute wäre tödlich. Die herrlichen Forellen werden nach der Saisoneröffnung im Juni stark befischt und die noch nicht gefangenen Exemplare werden von Tag zu Tag argwöhnischer. Am besten geeignet sind schwarze Ameisen, Steinfliegen, kleine Käfer, dunkle CDC Fliegen, auch als Spent-Muster am mindestens 4,50m langen Vorfach mit 12er Fluorocarbon-Vorfach. An guten Tagen sind Fangerfolge im zweistelligen Bereich durchaus möglich, aber genauso gut kann man auch als Schneider die Gondelfahrt zu Tal antreten.

Der Angeltag ist zudem kurz, denn wenn man die letzte Gondel erreichen will, muß man gegen 16:00 Uhr seine Sachen zusammenpacken und der Rückweg beginnt. (Tageskarte 25,00 Euro an der Bergstation, Kescherpflicht, festes Schuhwerk, Vesper, Trinkwasser. Ja nicht ins Wasser fallen !!!, tägliche Entnahme 5 Fische)