Oops, werdet Ihr sagen, das hatten wir doch schon (gähn). Stimmt, aber erstens- wo will man sonst im Februar zum Fischen gehen, an die Wiesent??-und: Es ist jedesmal anders und außerdem haben wir dieses Mal, nach längerer Abstinenz der frisch renaturierten Etsch bei Latsch einen Besuch abgestattet und waren an der Passer im C&R-Stück beim Quellenhof. Nochmals besucht haben wir die einstmals berühmte Passer 258, die von Saltaus bis fast nach Meran führt, aber davon später.

Etsch Nr 19 C&R

Da es während der Wintermonate fast keinerlei Niederschläge, weder als Schnee noch als Regen, gab, empfing uns die Etsch mit sehr wenig, sehr kaltem Wasser. Obwohl die Lufttemperaturen schon eine Zeit lang fast frühlingshaft waren, konnten wir am und im Wasser nur sehr wenig Aktivität ausmachen. Insektenschlüpfe fanden nicht statt und so blieb uns nichts anderes übrig als vor uns her zu nymphen. Im letzten Jahr wurden einige Abschnitte "revitalisiert", also z.B. Buhnen eingebracht zur Schaffung von strömungsberuhigten Zonen, andere Bereiche wurden ausgebaggert, da durch das ständige Geschiebe einige ehemals tieferen Pools fast vollständig zugespült wurden. Bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung.

Wir erlebten eine recht zähe Fischerei, auch konnten wir im Vergleich zu früheren Jahren deutlich weniger Fische im klaren Wasser sehen, viele Standplätze hinter großen Steinen und unter den vielen Brücken waren fischleer. Am besten lief es noch an den größeren Rauschen, wo wir einige recht ordentliche Regenbogner vorfanden. Für die gezielte Fischerei auf die sagenumwobene Marmorierte war es wegen des extrem kalten Wassers noch zu früh, aber Eine dieser urigen Etschbewohner verirrte sich doch noch an eine rotgehalste kleine Tungstennymphe. Der gut 55cm große Fisch  erinnerte mich im Drill allerdings stark an ein Erlebnis mit einer evangelischen Pastorentochter......

Schon seit einigen Jahren fiel uns auf, dass man -auch zu späterer Jahreszeit- weitaus mehr Regenbogner als Marmorierte fängt und sieht, obwohl seit geraumer Zeit ein Kosten-und Zeitaufwändiges Besatzprogramm zur Stärkung der Marmorierten-Stämme etabliert worden ist. Wie uns jetzt mitgeteilt wurde, ist dieses Projekt wohl erstmal gescheitert, genauer es endete im Fiasko für alle Beteiligten. Der Grund liegt darin, dass das in der Landesfischzucht erbrütete Material genetisch nicht reinrassig war, was zur Folge hatte, dass die eingebrachten Fische (mehr oder weniger "Hybriden") zu einem Großteil unfruchtbar sind. Derzeit gibt es aus diesem Grund überhaupt keinen Marmorierten-Besatz mehr. Man darf gespannt sein, wie es jetzt weitergeht und ob es überhaupt möglich sein wird, das Rad zurück zu drehen. Wer hätte gedacht, dass der Bachforellenbesatz, der anekdotisch verbrieft von Mönchen im späten Mittelalter durchgeführt worden sein soll, solch katastrophale Langzeitfolgen für die Marmoratas mit sich bringen würde.

Bei der Etsch Nr. 19 handelt es sich um die vermutlich erste und damit älteste "Fliegenstrecke" in Italien. Hubi, der ehemalige Wirt des Hotel Winkler und selbst  Fliegenfischer, hat uns immer wieder erzählt, wie schwierig es seinerzeit war, diese Strecke den "Fleischfischern" wie die Kochtopfangler jenseits der Alpen heißen, zu entreißen. Da die Etsch aber in diesem Abschnitt derart "schiach" (etwa: häßlich) sei, hätten sie schlußendlich eingewilligt. Die Karte kostete anfangs 15 Euro, da man ja nichts (das Schonmaß war 50cm) entnehmen durfte. Mittlerweile wurde das Schonmaß auf 60cm !! und der Preis der Tageskarte auf 45 Euro erhöht. Aber "schiach" ist die Etsch in diesem Abschnitt leider immer noch. Abseits der überfischten Rauschen und wenigen Pools herrscht eine oft unergiebige und nervige "Taschenfischerei" mit der Nymphe. Das Fanggut besteht fast ausnahmslos aus Besatzfischen in Form von mehr oder weniger kampfstarken Regenbognern.

Ob das C&R- Reglement angesichts der neueren Entwicklungen überhaupt Sinn macht, muss kritisch hinterfragt werden. Warum (über)maßige Fische zurücksetzen, die ohnehin unerwünscht sind. Es tummeln sich dort ja nur Besatzregenbogen, ein paar Bachforellen, die mit den Marmorierten hybridisieren und genetisch verpfriemelte Marmoriete aus der Fischzucht. Eine solche Regelung würde nur für den Schutz der "echten" Marmorata Sinn machen. So entsteht nur der Verdacht, man wolle eine Art "Trophy-Strecke" nach dem schlechten slowenischen Vorbild etablieren. Diese Art der Bewirtschaftung rechtfertigt jedenfalls keine so exorbitant hohen Kartenpreise. Man kann nur hoffen, dass sich der "Markt" von selbst reguliert und die Fischer mehr und mehr ausbleiben.

Passer 258

Hätte uns der nette Herr im Fischerladen in Meran  (JAWAG) nicht so vehement von dieser Strecke abgeraten, wir hätten es bestimmt gelassen. Zu schlecht waren unsere Erinnerungen aus dem letzten Jahr. Heuer sei alles noch viel schlimmer, wurde uns gesagt. Der Bestand an Wildfischen sei durch die hemmungslose Entnahme  vollständig zusammengebrochen. Der bewirtschaftende Verein wolle die Strecke 2 Jahre vor Ablauf des Pachtvertrags zurück geben. Man streite sich mit den Besitzern. Da auch der Tageskartenverkauf kollabiert sei, würden keinerlei Besatzmaßnahmen mehr durchgeführt. Die Strecke sei deshalb in eine Art Dornröschenschlaf verfallen.

Keine Angler? Klar, dass da mein Herz sofort höher schlug. Beim Fischen bin ich meistens eher ein richtiger Eigenbrödler. Sichtbarer Befischungsdruck stört mich einfach und dazu muss es nicht erst zugehen, wie an Sloweniens Flüssen.

Keine Fische?? Das sollten sie mal meine Sorge sein lassen. Wird schon welche geben, dachte ich mir und löste trotz leisem Protest des jungen Mannes, genau diese Strecke.

So fischten wir mit leicht beschwerten Nymphen bei recht ordentlichem Wetter, aufgeteilt in 2 Grüppchen , die wasserarme Strecke hinauf Richtung Saltaus.

Es kam, wie es kommen mußte. Kein Biss. Kein Zupfer. Nirgendwo auch nur ein Fischlein zu sehen. Kein anderer Angler war an dieser Strecke unterwegs. Und es war immerhin ein Samstag. An Stellen, wo sich vor einigen Jahren die Fische noch tummelten herrschte gähnende Leere. Auch keine Jungfische, keine Brut. Nicht einmal Elritzen oder Schneider waren zu sehen. So ging es den ganzen Tag, ohne jedes Happy-End,  bis wir uns gegen 16:00 an der oberen Streckengrenze zusammenfanden. Keiner hatte einen Fisch. Ernüchtert traten wir die Autofahrt zu unserer Pension an. Natürlich gaben alle mir die Schuld am Desaster.

Passer Nr. 250 A C&R

Die Passer 250a beginnt oberhalb der Privatstrecke FV Passeier und führt am Quellenhof vorbei Richtung St. Martin. Die junge Dame an der Kartenausgabestelle (u.a. Martinerhof St. Martin) hatte sich bereits die Finger wund geschrieben, bis Sie unsere Erlaubnisscheine ausstellte. So stark war der Andrang an diesem Sonntag morgen. Schweizer, Italiener, Deutsche und nicht zuletzt zahlreiche Südtiroler Tageskartenfischer drängten bei sonnigem und warmen Wetter ans Wasser. Dies Strecke ist sehr beliebt unter Fliegenfischern. Wir haben sie jahrelang eher gemieden, wegen der starken Befischung. Aber dieses Mal mußten wir in den sauren Apfel beissen, da es für eine Privatstrecke, die wir sonst immer befischten, keine Karten gab.

Ich stieg in Höhe Quellenhof ein und wanderte den Fluß einige Hundert Meter weit nach oben. Das ist an der Passer wegen der extremen Verblockung durch teilweise zimmergroße Felsblöcke recht beschwerlich. Aber es sollte sich lohnen. So gelangte ich an einen kleineren Pool dessen Innenansicht mich in einige Aufregung versetzte. Denn darin tummelten sich mehr als ein halbes Dutzend fetter Rainis und Marmoratas. Sie waren eindeutig aktiv am Fressen und ich bemerkte, dass  ein dünner BWO-Schlupf im Gange war. Vorsichtig trat ich ein paar Schritte zurück in Deckung und knüpfte mir sitzend eine Kite´s ans Vorfach. Als ich diese einen halben Meter vor eine aufgeregt schwänzelnde Raini plazierte, machte ich mir eigentlich keine größeren Hoffnungen. So leicht geht´s net, sagte mir meine innere Stimme. Aber meine Gegenüber schlürfte die Trockenfliege genüßlich ein, obwohl ich mich eigentlich bereits in ihrem Sichtfenster befand. Ich setzte den Anschlag. Ob zu früh oder zu spät, ist schwer zu sagen, jedenfalls schoss die Fliege quasi wiederstandslos aus ihrem riesigen Fischmaul. Mittlerweile hatte sie mich auch "aus den Augenwinkeln" wahrgenommen und tauchte gemächlich ab, als ich die Kite erneut in ihre Richtung schmiß. Die anderen Poolbewohner hatten von dem kleinen Vorfall aber offensichtlich nichts mitbekommen, denn sie waren nach wie vor am Steigen. So gelang es mir doch noch 2 stramme Regenbogen hinters Licht zu führen. Die Fische waren, obwohl es sich um eine C&R- Strecke handelt, von allergrößter Schönheit und völlig unversehrt. Da es weiter hinauf immer beschwerlicher wurde, fischte ich mit der Trockenen flussabwärts Richtung unterer Reviergrenze (Schwelle Granstein) und fing immer wieder einmal eine schöne Forelle. Am fängigsten erwiesen sich ufernahe Standplätze hinter Steinen oder unter Bäumen. Insgesamt genoß ich so einen richtig spannenden Spätvormittag. Die Mittagsjause schmeckte noch besser als mir meine Spezln von der Nymphenfraktion gestanden immernoch Schneider zu sein. Oft genug ist es ja leider anders herum. Am Nachmittag würde es dann leider immer voller, offensichtlich nutzten auch noch viele Einheimische den schönen warmen Nachmittag. Einen kapitalen Fisch verlor ich noch nach einem aufreibenden Kampf. Er biss auf eine große, beschwerte Caddys-Larve mit weißen Schwanzfibern aus CDC und war klar jenseits der 50cm Marke. Doch einen so kapitalen Fisch aus der stellenweise starken Passerströmung zu drillen, erfordert neben Geschick eben auch immer ein wenig Glück. Aber da man die gefangenen Fische ohnehin wieder zurücksetzen muss, macht es irgendwie keinen größeren Sinn, sich über Aussteiger zu ärgern, auch wenn sie noch so gewaltig sind. Auf die Einhaltung des Reglements (keine Widerhaken, keine Entnahme) wird übrigens streng geachtet. Wir wurden alle vier kontrolliert.

Zu den Problemen rund um den Besatz mit möglichst reinerbigen Marmoratas und der Bewirtschaftung der südtiroler Gewässer im Allgemeinen, hat mich eine Zuschrift von Herrn Peter Gasser, Leiter der Landesfischzucht Südtirol erreicht. Obwohl diese Seite in einer offensichtlich -auch politisch- hochbrisanten Angelegenheit mitnichten für oder gegen Jemanden Stellung beziehen will und kann, vor allem weil es auch  um Auswärtige Angelegenheiten geht, habe ich mich entschlossen diese Zuschrift hier ungekürzt zu veröffentlichen.

Es mag dem Leser zumindest vor Augen führen, um wieviel Herzblut es beim Thema Bewirtschaftung, bei Besatz und Aufzucht -nicht nur in Südtirol- geht. Wir kennen es ja alle aus unseren eigenen Fischervereinen. Das Spannungsfeld zwischen nachhaltiger sinnvoller Bewirtschaftung einerseits und  wirtschaftlichen Zwängen andererseits ist enorm.

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22.05. 2019

 

 

Sehr geehrter Herr Dr.Oelfken

 

 

 

da ich aufgrund der aktuellen Sachlage und der persönlichen Betroffenheit ab und an den Begriff „Landesfischzucht“ google, bin ich auf Ihre Seite gestoßen.

 

Leider finden sich dort Teile jener „fakes“, welche in einem Akt der Gier um Geld & Geltung, Politik & Macht seit Ende 2015 die Runde machen.

 

Leider.

 

Gerne will ich Ihnen dies auch erläutern:

 

 

 

Sie schreiben: 

 

 

 

1. "Schon seit einigen Jahren fiel uns auf, dass man -auch zu späterer Jahreszeit- weitaus mehr Regenbogner als Marmorierte fängt und sieht, obwohl seit geraumer Zeit ein Kosten-und Zeitaufwändiges Besatzprogramm zur Stärkung der Marmorierten-Stämme etabliert worden ist“:

 

Ihre Beobachtung mag richtig sein. "Das Besatzprogramm zur Stärkung der Marmorierten Forelle“ umfasste einsömmrige Jungfische. Dieser Besatz schien Vielen zu wenig und zu wenig zu bringen. Früher besetzte der zuständige Fischereiverein auf eigene Kosten auch 2-jährige Nachkommen von Wildfängen der Marmorierten Forelle, hat dies aber vor einigen Jahren abgestellt. Leider wurde der Besatz mit Regenbogenforellen, welcher früher aus fischseuchenhygienischen Gründen untersagt war, wieder zugelassen. Eine gesetzliche Regelung, dass in Marmorata-Gewässern 60% des Besatzes mit Marmoratas erfolgen müsse, ist von einigen Revieren – und von der zuständigen Behörde geduldet - trickreich umgangen worden. Daher wohl Ihre Beobachtung, dass in den letzten Jahren der Bestand an Regenbogen zugenommen hat.

 

 

 

2. "Wie uns jetzt mitgeteilt wurde, ist dieses Projekt wohl erstmal gescheitert, genauer es endete im Fiasko für alle Beteiligten. Der Grund liegt darin, dass das in der Landesfischzucht erbrütete Material genetisch nicht reinrassig war, was zur Folge hatte, dass die eingebrachten Fische (mehr oder weniger "Hybriden") zu einem Großteil unfruchtbar sind“:

 

Sowohl in der Nachbarprovinz als auch in Südtirol wurde die Vermehrung von Wildfängen der Marmorierten Forelle von allen Beteiligten bist 2015 mittels der „phänotypischen Massenselektion“ durchgeführt, wobei alle 2 bis 3 Fischgenerationen eine genetische Stichprobenprüfung stattfinden sollte. Die genetische Kontrolle 2005 - 2008 brachte gute Ergebnisse, die nächste Prüfung stand 2014 - 2016 an. 2014 konnte sie in der Landesfischzucht aus verschiedenen Gründen noch nicht begonnen werden. Ich möchte hier ausdrücklich betonen, dass die „phänotypische Massenselektion“, also die Auswahl aufgrund von Erfahrung in der Bewertung der Morphologie (vor allem Marmorierung) der Fische in den Jahren 2008 und 2011 von allen Stakeholdern gemeinsam in entsprechenden Sitzungen beschlossen worden ist. Eine „genetische Reinzucht“ ist - aufgrund des damals noch hohen und kostspieligen Aufwandes - von allen, auch vom Landesfischereiverband und der Behörde, abgelehnt worden. Jeder wusste also zu jeder Zeit, dass es in der Landesfischzucht keine - und auch nirgends sonst - genetisch reine Marmoratas geben würde!"(nachträglich vom Verfasser richtig gestellt).

 

Lassen Sie mich Ihren Satz "dass die eingebrachten Fische (mehr oder weniger "Hybriden") zu einem Großteil unfruchtbar sind“ korrigieren. Bachforelle und Bachsaibling zum Beispiel sind unterschiedliche Fischarten, Ihre Kreuzung, die Tigerforelle ist daher weitgehend unfruchtbar. Bachforelle (salmo trutta fario) und Marmorierte Forelle (salmo trutta marmoratus) sind zwei Unterarten oder Ökotypen von salmo trutta, somit „Rassen“, welche sich vollkommen fruchtbar miteinander vermehren können. Das ist ja auch die besondere Schwierigkeit bei der ganzen Angelegenheit: in den Gewässern kommen leider im Naturnachwuchs viel mehr Hybriden der Marmorierten Forellen vor als reine Marmoratas, und leider sind diese Hybriden auch nicht ausreichend, oft auch gar nicht von den genetisch reinen Fischen zu unterscheiden.

 

 

 

3. „Wer hätte gedacht, dass der Bachforellenbesatz, der anekdotisch verbrieft von Mönchen im späten Mittelalter durchgeführt worden sein soll, solch katastrophale Langzeitfolgen für die Marmoratas mit sich bringen würde“:

Ja, und leider werden - von der Behörde erlaubt - noch immer Bachforellen in unserem Lande besetzt: und zwar die allochthone atlantische Bachforelle. Und diese mischt sich weiterhin munter unter die Mamoratas.

 

 

 

4. „Es tummeln sich dort ja nur Besatzregenbogen, ein paar Bachforellen, die mit den Marmorierten hybridisieren und genetisch verpfriemelte Marmoriete aus der Fischzucht“:

 

In der Landesfischzucht fand nur eine einfache Vermehrung von Wildfängen der Marmorierten Forellen statt (die wenigen Bachforellen in der Landesfischzucht waren mehr als ein Monat früher laichreif).

 

Es konnte dort also nichts „genetisch verpfriemelt“ werden, da - über mehrere Generationen - nur miteinander vermehrt wurde, was als Wildfang aus dem Gewässer stammte.

 

 

 

Was wir heute wissen: der Hybridisierungsgrad war bei einer genetischen Kontrolle im Februar 2016 viel höher als erwartet, und viel zu hoch, um mit diesen Fischen weiterzuarbeiten. Das war schlimm. Aber anstatt sachlich nachzuforschen, was geschehen war, startete eine Schlammschlacht um Köpfe (vor allem meinen), Geld, Macht, nochmals Geld & Geld, und nochmals Macht & Politik. Und nochmals meinen Kopf, denn nichts tut der Mensch lieber, als - wie einst in den Arenen im alten Rom - ein Menschenopfer darbringen. Da entstand die Mär, die Landesfischzucht hätte „genetisch reine Marmoratas haben müssen“, hätte diese - Dummköpfe und "Pfuscher“, die sie sind - mit Bachforellen vermischt, dies erkannt und niemandem gesagt, und - „Betrüger“, die sie sind - diese dann auch noch als reine Marmoratas verkauft. Alles Humbug und Lüge.

 

Was hat mittlerweile eine Nachprüfung der genetischen Proben von 2008 erbracht: damals hatte man noch wenig Erfahrung in der genetischen Sache und wenig Referenzen: es hat, dies ist mittlerweile mit einem Gutachten belegt, eine Fehlinterpretation der Daten gegeben: die Fische wurden als ausreichend rein erklärt, in Wahrheit aber waren es damals aus dem Fluss heraus bereits in etwa die Hybriden, die wir heute haben (da der anfängliche Hybridisierungsgrad so hoch war, hat sich die Situation natürlich in der Fischzucht eher verschlechtert).

 

Das ist schlimm, aber eben geschehen, ohne Schuld von irgendjemand, von allen so beschlossen: aber, der Mensch will ja lieber Märchen hören (die sind einfacher zu verstehen), einen „Bösen“ haben, den man opfern kann, um die eigenen Hände in Unschuld zu waschen…

 

 

 

So, nun will ich es gut sein lassen, und Sie nicht über Gebühr beanspruchen.

 

Aber es tut natürlich weh, wenn man all die fakes nun auch schon auf Seiten aus dem Ausland und von Gästen liest…

 

Eine kurze Rückmeldung Ihrerseits würde mich freuen.

 

 

 

mit freundlichen Grüßen

 

 

 

Peter Gasser